Chronik des Skiverein Hasselfelde e.V.


Die Geschichte des Skivereins e.V. Hasselfelde begann mit der Gründung eines Wintersportvereins im Jahre 1909, als der „Schneeschuhlauf“, das Rodeln und das Eislaufen mit dem aufkommenden Fremdenverkehr im Harz immer populärer wurden.

In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts etablierte sich das Skispringen, was mit dem Beginn der olympischen Geschichte 1924 in Chamonix olympische Disziplin wurde, auch im Harz immer mehr. So entstand 1926 am Lerchenberg die erste Skisprungschanze des Wintersportvereins Hasselfelde, auf der bei Wettkämpfen mit Springern aus den umliegenden Ortschaften Weiten um die 20 Meter erreicht wurden. Die südliche Lage der „Lerchenberg-Schanze“ erwies sich jedoch als ungünstig und so wurde 1934 eine etwas größere Skisprungschanze im Stahltal errichtet, die in den 50er Jahren durch den Bau der Hasselvorsperre aufgegeben werden musste, da der Schanzenauslauf im Bereich des Staubeckens lag.

Mit dem Beginn des Nationalsozialismus im Jahre 1933 erfuhr der Wintersport eine massive Förderung und war Bestandteil der „Wehrertüchtigung“. In dieser Zeit nahmen Hasselfelder Skiläufer an zahlreichen Wettkämpfen, wie z.B. dem „Harzer Staffeltag“, im Oberharz sowie auf nationaler Ebene teil und erreichten dabei sehr gute Ergebnisse. Mit Beginn des 2. Weltkrieges 1939 kam der Wettkampfsport zum Erliegen.

Erst im Jahr 1947 rückte durch den „Skivater“ Karl Böhnstedt der Skisport wieder mehr in das Interesse der Hasselfelder und so wurde 1948 mit der Entstehung der Sportgemeinschaft (SG) Hasselfelde die Sektion Ski ins Leben gerufen, deren Vorsitz Karl Böhnstedt übernahm. Unter seiner Führung und Beteiligung der Wintersportler der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Aufbau Hasselfelde wurde im Jahr 1952 die Jagdhütte am Carlshaus zur Skihütte ausgebaut. So entstanden am Carlshaus auch zwei Abfahrtstrecken und eine Rodelbahn. 1963 wurde das Gebiet um das Carlshaus zum Staatsjagdgebiet erklärt und für die Öffentlichkeit gesperrt. Damit endete die Ära der Skihütte am Carlshaus. Drei Jahre später begann der Neubau der Skihütte am Radeweghaus, der bis zu Vollendung im Jahr 1972 in Eigenleistung der Hasselfelder Skisportler erfolgte.

1958 wurde als Ersatz für die Skisprungschanze am Stahltal eine 17 Meter hohe Schanze am Kehrenberg gebaut. 1961 wurde diese Schanze mit Kunststoffmatten belegt und eine Flutlichtanlage installiert. Von der Sportführung der DDR festgelegt, begann 1968 die Zentralisierung der Sportarten in der Deutschen Demokratischen Republik. Im Zuge dieser Zentralisierungsmaßnahme wurde im damaligen Kreis Wernigerode für die Hasselfelder Sportgemeinschaft der Skilanglauf als Schwerpunkt festgelegt. Damit kam es zwangsläufig zum Niedergang des Skispringens in Hasselfelde und der Stilllegung der Kehrenberg-Schanze. Sie wurde 1970 abgerissen.

1967 wurde der Sportclub (SC) Harz gegründet, deren sportlicher Leiter der DDR-Meister und Olympiateilnehmer Werner Moring wurde und dessen Standort sich im „Karl-Marx-Heim“ am Kirschenberg befand. Eine zentrale Aufgabe des SC Harz bestand in der Talentsicherung und Delegierung zum ASK Oberhof und zum SC Motor Zella-Mehlis. Vor dem Hintergrund, dass kein Training im schneesicheren Gebiet um Schierke und dem Brocken mehr möglich war, wurde der SC Harz im Jahr 1971 aufgelöst und die meisten Aktiven ausgegliedert. Jene jungen Skilangläufer, denen noch eine sportliche Perspektive eingeräumt wurde, wechselten zum ASK Oberhof und SC Motor Zella-Mehlis. Mit der Auflösung des SC Harz wurde der Harz nachwuchsleistungssportliches Zubringergebiet für die KJS Zella-Mehlis bzw. den ASK Oberhof.

Am 03. Oktober 1991 fiel die Skihütte am Radeweghaus einer Brandstiftung zum Opfer und brannte völlig aus. Ein Jahr später begann der Neubau der Skihütte am Camp. Sie wurde 1994 durch Eigenleistung der Skivereinsmitglieder und Sponsoren fertiggestellt.

Bis zum heutigen Zeitpunkt wurde und wird durch den Skiverein Hasselfelde e.V. ein durchgängiger Trainingsbetrieb im Kinder- und Jugendbereich abgesichert sowie die Kinder- und Jugendarbeit besonders gepflegt. Mit Hilfe vieler Helfer und Kampfrichter werden weiterhin Traditionswettkämpfe wie der „Harzer-Staffeltag“, der Talsperrenlauf und der Hasselfelder Triathlon organisiert und durchgeführt.

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